Ein neuer Wirtschaftszweig keimt auf: Funkwartung von Rauchmeldern. In der Seniorenresidenz meiner Mutter sind sie schon da. Direkt neben dem Rauchmelder, der dort seit Jahren gute Dienste geleistet hat. Der neue kann überprüft werden und zwar per Funkwartung. Da geht ein Handwerker mit einem funkenden Analysegerät durch die Gänge und hakt ab, welcher Rauchmelder sich zurückmeldet. Wenn sich einer nicht zurückmeldet, dann muss er in die Wohnung und das Teil warten, bis es wieder funkt. Wer da eigentlich wann auf welchen Frequenzen funkt – das behält der Fachmann gerne für sich. Und wer bezahlt das? Ist denn so eine funkende Funktionsprüfung irgendwie bezahlbar und was ist der Sinn von dem Ganzen? Vor allem, da nun ja zwei Rauchmelder hängen? Doppelt hält besser möchte man meinen. Ich meine, da wird schlicht verdient. Denn die zahlenden Kundin ist natürlich meine Mutter. Sie mietet den Rauchmelder zu einem Betrag, für den sie sich jedes Jahr einen neuen im Fachhandel kaufen kann. Sie bezahlt auch die Rundgänge der Fachfirma, die zufälligerweise die selbe ist, wie die, die die Heizung und die Wasseruhr ablesen. Was heißt, dass sie eh in der Wohnung sind, soviel zum Thema Funkwartung. Wie lange es dauert, bis die Wasseruhr den Zählerstand funken kann ist unbekannt.
Wir haben mal vorsichtig gefragt, ob man sich das ersparen kann, angesichts der seit Jahren zuverlässig hängenden Rauchmelder. Nein, da würde die Versicherung drauf bestehen. Die Hausversicherung, die dann im Brandfalle nicht bezahlen würde. Hm – schützt der Rachmelder vor Brandschäden? Nein, das tut er zweifelsfrei nicht. Er warnt die Bewohner bei Rauchentwicklung, nur hierfür ist er zugelassen. Und nur hierfür darf er verwendet werden. Eine Sachversicherung darf sich also nicht auf einen Rauchmelder berufen – und sie tut es auch nicht. Wer allerdings solche Geschichten verbreitet ist der Hausverwalter, der für den Einbau der Rauchmelder sorgen muss und Argumente benötigt um Mieter und Eigentümer zu überzeugen. Vielleicht gibt ihm ja die Fachfirma von lukrativen Geschäft, das es bis vor kurzem noch gar nicht gab, etwas ab.