Die Licht-Emitierende-Diode (LED) gibt es inzwischen mit standartisiertem Lampensockel. Sie scheint die Rettung in der Verlustangst um die Glühbirne und die Verunsicherung rund um die Energiesparlampe. Die Preise sinken, die Angebote werden vielfältiger.
Was LED wirklich können ist: Weniger Energie zu verbrauchen – während der Leuchtens. Hinzuzurechnen sind allerdings der erhöhte Energieaufwand bei der Herstellung sowie die gesonderte Entsorgung.
Haltbarkeit LED
Haltbar sollen die LED sein. Mit gigantischen Zeitspannen wird da geworben. Im Öko-Dauer-Test (Ökotest 11.2012) bestätigt sich die Haltbarkeit lange nicht für alle getesteten LED. Zudem verlieren die Dioden im Alter an Helligkeit. Was also sind diese Versprechen wert? Selbst wenn Sie es als Verbraucher schaffen den Kassenzettel über die vielen versprochenen Jahre aufzuheben, muss es die Firma auch noch geben, die den Garantiebeleg entgegennimmt. Rechnet sich der erhöhte Anschaffungspreis? Ökotest rechnet vor, dass sich die rund 45 Euro für den Testsieger in 3 Jahren durch Energieeinsparung amortisiert haben.
Helle und warme LED?
Nur so ganz scheint uns das Licht nicht zu gefallen. Die klare Einschätzung, die uns eine Wattzahl bei der Glühbirne gab, ist nicht übertragbar auf LED. Auch der Hinweis Warmlicht oder Kaltlicht hilft uns nicht wirklich weiter. Lux, Lumen und Kelvin sollen uns hier leiten. Drei Werte statt einem. Und diese Werte werden nicht immer sinnvoll auf den Verkaufspackungen verwendet. Wenn Sie Leuchtmittel ohne Verpackung aufheben, gehen Ihnen diese Informationen häufig ganz verloren. Ökotest hat Ende 2012 LED Lampen getestet, die aufgrund Ihrer Packungsangaben untereinander vergleichbar schienen. Nur 4 von 11 erreichten die erwartete Lichstärke. Da scheint der Kauf ein reines Glücksspiel.
Lichtsmog
Ein Handicap der LED-Technik ist das Flackern. Mit dem bloßen Auge nicht immer erkennbar. Aber wieweit nehmen wir es trotzdem wahr und beeinflusst es unser Wohlbefinden oder gar unsere Gesundheit? Die meisten LED flimmerten im Ökotest auf niedrigen und höheren Frequenzen. Zwischen 6 (guter) und 98 (katastrophal)% des Lichtanteiles flimmerten. Hier sollte man sich den Test schon etwas genauer ansehen um sich im Markt orientieren zu können.
Unklar beliebt, ob das Flimmern epileptische Anfälle auslösen könnte. Betroffenen Epileptikern ist wohl eher zu raten, im Zweifelsfall lieber zu bewährten Lichtquellen zu greifen.
Elektrosmog
Die Elektrosmogbelastung liegt bei allen von Ökotest getesteten Lampen höher als die TCO-Norm für Computermonitore erlaubt. Bei allen LED gab es im Niederfrequenzbereich erhöhte, bei einigen schier unglaubliche Messwerte. Im Höherfrequenten Bereich erreichten die LED Lampen teilweise bessere Werte als die Energiesparlampen. Ökotest resumiert: „Auffällige Oberwellen und steil aufsteigende Pulsstrukturen sorgen jedoch bei allen Lampen im Test für Elektrosmog, der unter anderem Auswirkungen auf das Nerven- und Hormonsystem haben kann.“ Eine LED überschritt den Normengrenzwert für Funkstörspannung. Diese Lampe kann Ihren Funkwecker verwirren und Bewegungsmelder können verrückt spielen, weil ihre Funkverbindung gestört ist. Was Elektrosmog ist und wie man ihn bemisst können Sie beispielsweise hier nachlesen: Elektrosmog.
Was nun?
Allgemein kann man nur raten: Abstand halten, Felder nehmen mit der Entfernung ab. Bevorzugen Sie dreipolige Stecker, die über den Kontakt zum Schutzleiter Erdung gewährleisten. Verwenden Sie Schalter, die die Phase unterbrechen und damit dafür sorgen, dass bei ausgeschaltetem Gerät die Spannung nur bis zum Stecker geht.
Einige Hersteller merkten zum Ökotest an, dass sich die LED-Technik derartig schnell weiterentwickelt, dass die getesteten Produkte bereits veraltet sind. Da kann man nur hoffen, dass sich die Produkte eher verbessert haben als verschlechtert.