Asbest, Blei, Cobald und Co

In unserer langen Suche nach der Traumimmobilie sind uns viele Schadstoffe begegnet. Eingebaut in Häuser bevorzugt aus den 60/70ger Jahren. Aber auch in älteren Häusern.

Asbest

Die Asbest-Sanierung kann man eigentlich nur einer Fachfirma übertragen. Asbest lauert  an vielen Stellen. Uns ist es begegnet im Garten als Trennwand, als Isolationsmaterial an Hauswänden, als Bodenplatte in Wirtschaftsräumen, als Luftschacht und verdachtsmäßig in verklebten alten Bodenbelägen. Bei der Probeentnahme muss man recht vorsichtig vorgehen, da Asbest ja vor allem in der Lunge Schaden anrichtet. Mundschutz und Staubvermeidung durch Besprenkeln sind ein Muss.
Wir haben einmal versucht einen Staubsauger auszuleihen, der dem Gefahrenstandard entspricht, das Asbest braucht. Theoretisch gibt es diese Geräte, praktisch konnten wir im Großraum keines finden. Ein Fachbetrieb empfahl uns alternativ ein gründliches Fegen bei offenem Fenster mit Mundschutz.

Blei

Blei fanden wir im Fußboden. Vermutlich wurde es als Befestigungsmaterial für das Einbringen von Metallschienen in den Estrich verwendet. Unser Labor verglich den gemessenen Wert mit dem Grenzwert für Kindersandspielkästen. Wir suchten nach anderen Grenzwerten für Innenräume. Hier haben wir wenig Anhaltspunkte gefunden. Blei begegnete uns auch in Reinform als Türisolierung in einer Arztpraxis. Dafür gabs sogar noch Geld.

Cobald

Cobald wird gerne als Trocknungbeschleuniger in ansonsten eher günstig zusammengesetzten Lacken verwendet. Cobald entfaltet seine Gefährlichkeit beim Wiederanschleifen des Lacks und gilt als krebserregend. Helfen kann hier die Verarbeitung im Außenbereich und ein Mundschutz.

Formaldehyd

Man konnte es riechen und auch eindeutig messen. Es steckte in den Wandpanelen. Der Vermieter war wenig begeistert, als wir die Wandpanelen rausrissen. Für uns war es erleichternd.
Eine weitere Formaldehydmessung haben wir gemacht um Schleimhautreizungen auf den Grund zu gehen. Der Verdacht fiel auf das Pressspan-Trägermaterial der verlegten Bodenfliesen – es gab aber keinen bedenklichen Wert zu messen.

Giftcoctail in der Luft

Als das alte Sandsteinhaus „impregniert“ wurde, fiel uns auf, dass die Flamme des Gasherdes ziemlich bunt wirkte und wie eine Art Wunderkerze zischelte. Die Nachbarn klagten schon länger über Kopfschmerzen und so liessen wie eine Raumluftmessung durchführen. Am nächsten Tag rief uns das Labor an und riet uns möglichst für die nächsten Tage anderweitig zu wohnen, aber gleichzeitig die Wohnung gründlichst zu lüften. Sie hätten einen wahren Giftcoctail in der Raumluft gefunden. Genauere Unterlagen besitzen wir heute nicht mehr.

Holzschwamm

Der Baubiologe war begeistert von dem Holzschwamm, den wir im Keller eines Hauses Baujahr 1910 begegneten. Es war wohl die Reinform. Er rankte sich um die Holzeinbauten und war recht üppig. Der Plan bei Erwerb des Hauses wäre gewesen: Rausreissen und per Flammenwerfer die Steinwände ausbrennen.

PCP

Diverse Bodenfliesen mit dunklem Kleber aus den 70ger Jahren haben wir besichtigt. In einigen Fällen haben wir dies testen lassen. Zum Glück war nicht üerall dasZeug enthalten.

Schimmel

In unserer Dachgeschoss-Mietwohnung zersetzte sich die Lackschicht auf den Dachflächenfenstern. Da der Vermieter nicht renovieren lies, konnten wir die Schimmelbildung in allen Stadien beobachten. Ungefähr 3 cm dicken Schimmel besichtigten wir in einer 70ger Jahre Wohnung mit einer „Kühlkammer“ neben der Küche. Im ungeheizten Raum der von Küche und Bad gut mit Feuchtigkeit versorgt wird. Auch interessant fanden wir die Vorstellung, die uns eine zufällige Feuchtigkeitsmessung von Innenwänden eines Bungalows vermittelte. Die Innenwände waren feucht wie die Aussenwände. Ein Bruch der Bodenplatte lag nahe. Der Berater schilderte es folgendermaßen: Es liegt eine geschlossenen Betonplatte unter dem gesamten Haus. Darauf stehen die Wände. Innerhalb derer haben die Zimmer eigene Estrichböden ohne Kontakt zu den Wänden. Nun bricht die Bodenplatte, die Feuchtigkeit zieht ein. Zwischen Bodenplatte und Estrich bildet sich Schimmel. Bei jedem Schritt nun wird dieser Schimmel über die Fugen zwischen Estrich und Wand in den Raum getragen – super!

Ein Kommentar

  1. Ja sowas ist in alten Häusern öfters der Fall. Das waren früher oft verwendete Baustoffe. Wichtig ist, dass die sorgfältig abgetragen und entsorgt werden. Wir hatten das auch bei unserem alten Haus. War echt nicht lustig, haben das dann von einer Baufirma (http://www.koenig-heinrich.at/sanierung/altbausanierung) aus Wien alles abtragen lassen.

    Hat zum Glück sehr gut funktioniert, auch haben uns die einen echt fairen Preis gemacht.
    Danach war unser Haus allerdings ein Juwel. Kann mir nicht mehr vorstellen woanders zu wohnen.

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